Cover by www.covermanufaktur.art
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Als ich auf den Hinterhof gefahren kam, hatte Maman das Haus gerade verlassen, und das mit einer mir fremden Frau. Die war ein ganz schöner Hingucker mit ihrer engen Jeans, in der sich jede Pobacke einzeln abzeichnete. Ich wusste gar nicht, dass Maman eine neue Bekanntschaft gemacht hatte, und dazu noch mit einem kleinen, sexy Teufelchen. Dass sie mir ausgerechnet diese vorenthalten hatte, müsste ich ihr eigentlich übelnehmen.

Maman und ich waren zum Abendessen verabredet. Ich war spät dran und hatte bisher noch keine Zeit gehabt, mich frisch zu machen, also war ich schnell bei ihr unter die Dusche gesprungen. Ich besaß nach wie vor einen Haustürschlüssel und konnte ein- und ausgehen, wann ich wollte. In meinem alten Kleiderschrank hatte ich ein paar Ersatzklamotten gebunkert für Fälle wie diese. Und da ich auch ihren Garten auf Vordermann hielt und nach der Arbeit nicht verschwitzt nach Hause fahren wollte, duschte ich hier des Öfteren. Schließlich war das immer noch mein Zuhause, auch wenn ich seit sechszehn Jahren nicht mehr hier wohnte und seit acht Jahren ein eigenes Haus am Stadtrand von Vannes besaß.

Ich stieg gerade aus der Dusche, als ich die Eingangstür zufallen hörte. Maman und das Teufelchen waren zurückgekommen. Mit dem Abtrocknen beeilte ich mich, wollte ich den heißen Feger doch noch persönlich kennenlernen, ehe dieser sich womöglich verabschieden würde.

»Das Bad ist gleich auf der linken Seite«, hörte ich Maman von unten rufen. Das Teufelchen wollte anscheinend für kleine Mädchen. Davon ließ ich mich nicht beirren, wurde stattdessen etwas langsamer mit dem Abtrocknen. Hey, ich wusste, wie ich auf Frauen wirkte. Und wenn ich ihr gleich mal mit meinem knackigen Hintern den Verstand rauben konnte, warum also sollte ich mich beeilen?

Mit der Badezimmertür im Rücken hörte ich, wie sich diese öffnete. Ein erschrockenes Aufatmen vernahm ich hinter mir. Ich wandte mich spielend überrascht zu dem kleinen Teufelchen um, ohne meine Blöße mit dem Handtuch zu bedecken.

»Oh mein Gott!«, gab dieses von sich, hielt sich eine Hand vor die Augen und wollte kehrtmachen, wobei es gegen den Türrahmen stieß. Ich grinste breit, musste mir ein Lachen verkneifen. »Tut mir leid!«, drang es noch erstickt aus seiner Kehle. Dann verschwand es auch schon wieder im Flur. Na, wenn das mal kein Kennenlernen war!